Was füllt ein Leben zwischen Geburt und Sterbestunde aus? Was prägt ein Leben, wie hält es die Waage, wie vergeht Lebenszeit?
pflanzen und ausreißen – tanzen und weinen – umarmen und fernhalten – die ers- ten acht Verse des dritten Kapitels aus dem alttestamentlichen Prediger Salomo beschreiben das Leben in einer Sammlung von abstrakten Gegensatzpaaren. An ihnen aufgefädelt erklingt in omnia tempus habent Vokalmusik der Renaissance und des 20./21. Jahrhunderts, entfalten sich Soundscapes, bildet sich eine Bühnenperformance aus und entwickeln sich Lebenslinien. Konzert, museale Audio- guides, Lesung und Performance durchdringen einander und beeinflussen sich gegenseitig. Ein multidimensionales Spiel zwischen den Gestaltung-selementen entsteht - changierend zwischen Konkretisierung und Abstraktion, Individualität und Universalität, Ernsthaftigkeit und Trivialität.